Mai 2010
Portugal – das
magische Land – hatte mich wieder mal zu Gast. Mit einer Freundin, Eva W.,
besuchte ich unsere gemeinsame Freundin Helga, die dieses wunderbare Land als
ihre neue Heimat auserkoren hat. Eine besondere Energie herrscht hier und
Portugal verändert – in jeder Sicht – die Leute, die es aufsuchen. Eva
konnte es zuerst nicht glauben, aber auch sie konnte sich dem Zauber dieses
Stücks Erde nicht entziehen. Und mit mir geschah dieses Mal etwa total
Unvorhergesehenes. Wir waren schon einige Tage auf der Quinta, als mir pötzlich
die Idee kam, ich könnte ja mal zu der Junghengstenherde schauen. Eigentlich
interessieren mich Jungpferde so überhaupt nicht. Zu Hause hatte ich Marfim, meinen
Goldschatz, einen 17jährigen tollen Lusitanohengst – mein Lebenspferd. Warum
ich wirklich zu den Koppeln ging, ich weiß es bis heute nicht. Irgend etwas
schickte mich dorthin. Ich ging also den Hang hinunter, die Koppel liegen ja
gleich an den Ufern des Tejo, dem größten Fluss in Portugal. Den Blick richtete
ich gegen den unebenen Boden, um nicht zu stolpern. Als ich beim großen
Metalltor, das die Koppel abschloß, ankam, stand die ganze Herde beim Eingang,
das nächste absolut Ungewöhnliche. Normalerweise fressen, spielen oder rasten
die Jungspunde auf der großen Koppel. Ich hob den Kopf und blickte direkt in
ein braunes Pferdegesicht. Ohne an irgendetwas zu denken schoss mir der Gedanke
„Du bist meiner“ in den Kopf, so
vehement, so deutlich, dass ich davon richtig erschrocken war. Mein Verstand
meldete sich zaghaft und sagte zu mir: was soll dieser absolut blöde Gedanke,
Du hast ja ein tolles Pferd zu Hause, Du brauchst kein zweites Pferd, Du kannst
Dir kein zweites Pferd leisten, Du kannst keinen Jungen ausbilden, absurd,
absurd, absurd. Kopfschütteln -
und ein hineinspüren in meine Seele. Ganz weit drinnen wusste ich genau – dieses
Pferd musst Du kaufen! Ich weiß bis heute nicht, was das war, und warum. Ich
denke aber eines Tages werde ich die Antwort erhalten. Jetzt wurde da
ganze noch ziemlich spannend. Ich ging zu Helga und sagte ihr: Du Helga, ich
habe da ein Pferd gesehen, einen aus der 2jährigen Herde, den muß ich haben.
Helga fragte mich: ja welchen meinst Du da? Ich sagte ihr: den schönen
Braunen, den ganz ohne Abzeichen. Sie überlegte kurz und antwortete: wenn es
der ist, den ich glaube, den kriegst Du bestimmt nicht. Den will sich Paulo,
der Besitzer der Quinta, selber behalten zum Züchten, der hat eine ganz tolle
Abstammung und das ist der Beste aus der ganzen Herde. Aber gehen wir mal
nachschauen. Es war so, wie es den Anschein hatte. „Mein Brauner“ war der
besagte, der Tolle, der Sohn von Joel – dem berühmten Stierkampfhengst. Es
waren schon Stierkämpfer da, die diesen Hengst wollten – umsonst. Helga rief
Paulo an und berichtete ihm von meinem Anliegen. Am nächsten Tag wollte Paulo
kommen. Jetzt hieß es abwarten. Meine Gedanken kamen nicht mehr zur Ruhe. Das
„Warum“ konnte ich mir sowieso nicht beantworten. Das weitere lag noch im
Ungewissen. Konnte sich Paulo von Delfim – so hieß das Pferd – trennen?
Nachdem ich ihm
von meinen Empfindungen und Gedanken berichtet hatte, schaute ich fragend in
sein Gesicht. Ein Lächeln erschien und er meinte, daß Delfim bei mir sicherlich
ein schönes Leben haben würde. Ja, das möchte ich ihm bieten. Keinen
Stierkampf, kein knallhartes Training, das ihm das Überleben sichern sollte,
dafür soll er ein tolles Pferd in klassischer Dressur werden. Mal sehen, was
der Kleine dazu sagt. Und Paulo darf mit ihm 5 Stuten seiner Wahl decken, sodaß
sich seine Gene weitervererben können.
Jetzt war ich also stolze Besitzerin eines Youngsters. Ich kann es noch immer nicht glauben, ich weiß auch nicht, ob ich mir da nicht ganz schön viel aufgeladen habe. Die Zukunft wird es zeigen. Am Flughafen kurz vorm Abflug kam noch Paulo und brauchte mir den Vertrag. Jetzt hatte ich es schwarz auf weiß. Lusitanohengst Delfim, geboren am 5.1.2008 und als neue Besitzerin Christine Steiner.
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Delfim als 2 jähriger |
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Ein neugieriger Blick |
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Delfim und sein bester Freund |
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wälzen ist schön..... |
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..... und laufen kann er auch |
Der Delphim wird dafür sorgen, dass du fit bleibst und auf dich achtest, das ist meiner Meinung nach schon ein triftiger Grund warum er in dein Leben treten musste!
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