Montag, 7. November 2011

Vollendete Harmonie beim Pas de Trois auf der Rennbahn in Baden


Donnerstag, 26.Juli 2007
Nach der Welser Pferdemesse hatten wir  in Baden bei Wien nach 2monatiger Pause unseren nächsten Auftritt. Das tolle Ambiente der Rennbahn, noch dazu bei Flutlicht, 3000 Zuschauer. Wir alle wollten eine gute Leistung bringen. Ich bestand darauf, daß wir wenigstens ein bißchen abreiten, Platz dazu war nur auf der Parkplatzstraße, die Gott sei Dank nicht asphaltiert, sondern sandig war. Ich versuchte Dich - mein wunderbarer Hengst - geradezurichten, ein bißchen Schulterherein, ein bißchen Kruppeherein, ein bißchen Traversale von einer Straßenseite zur anderen. Da spürte ich, wie Du meine Signale annahmst, der Rücken kam hoch, Du wurdest kurz und rund. Als wir dann auf der Zielgeraden der Rennbahn zur Ziellinie und damit dem Showplatz ritten, waren unsere Nerven sehr angespannt. Unsere Musik erklang, und los gings. Wie auf einer Kugel saß ich auf Dir, jede noch so kleine Hilfe hast Du sofort angenommen, kein einziges Mal weggedrückt, ich mußte nie korrigierend die Kandare einsetzen. Wie ein Passagier saß ich mit einem Lächeln auf Deinem Rücken und zog die Fäden, und Du tanztest unter mir. Schulterherein, Kruppeherein, Traversalen, Renvers, Pirouetten, Galoppwechsel, alles lief wie am Schnürchen. Noch nie bisher gabst Du mir ein so konstantes, herrliches Gefühl auf Dir, noch nie liefst Du wie von alleine, noch nie durfte ich 10 Minuten lang erfühlen, was Einssein ist - und das bei einer Show. Die Verabschiedung des Publikums im Galopp auf der Mittellinie, und da gingen sogar die Serienwechsel, die ja eigentlich noch gar nicht zu unserem Repertoire zählen. Der Applaus der zahllosen Menschen am Rande der Rennbahn begleitete uns noch eine lange Strecke. Ich schwebte im 7. Himmel – das ist Feinheit, Leichtigkeit und Losgelassenheit, die wir ja als unser großes Ziel verfolgen. Jetzt weiß ich was Sucht ist. Süchtig zu sein nach dieser Harmonie, die mit Worten nur unzulänglich zu beschreiben ist, die, wenn man sie fühlen darf, das größte Geschenk ist, daß ein Pferd einem machen kann. ICH LIEBE DICH – MARFIM! Du bist ein Wahnsinnspferd! Danke für diese wunderbare Erfahrung.

Die Rennbahn bei Nacht mit Vollmond bietet ein wunderbares Ambiente


2 Hengste nebeneinander und ein Wallach in der Diagonalen
Das Karusell - Hinterteil an Hinterteil und Drehung im Kreis

Renvers auf der Viertellinie

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