22.3.2006
Ich wollte
dich heute nicht reiten, Abwechslung war angesagt. Also nahm ich mir Handarbeit
und Longieren vor. Zum Aufwärmen wollte ich wie immer ohne Sattel Schritt
reiten, mich von dir tragen lassen, deine Wärme spüren, deine Bewegung zu
meiner machen lassen. Es war niemand in der Halle, der mir etwas Aufstiegshilfe
leisten könnte. Mit der dicken Daunenjacke und den vielen Pullis bin ich so
ziemlich unbeweglich, und kann mich schlecht auf deinen Rücken schwingen, trotz
Podest, das für mich doch etwas niedrig für meine geringe Körpergröße ist. Da
ist ein kleiner Schubs auf mein Hinterteil genau das richtige. Doch an dem Tag
war niemand da, den ich bitten könnte, und so probierte ich es halt alleine.
Doch leider reichte meine Kraft nicht aus, und du verlagerst auch noch deinen
Körper weg vom Aufstiegskisterl. Was dann geschah, es spielte sich für mich wie
in Zeitlupe ab. Ich kam ins Rutschen, da mein Schwerpunkt noch nicht über
deinem Rücken war, und spürte, daß ich absolut chancenlos war, auf dich zu
kommen. Voller Panik – ich wußte, wenn ich jetzt runterfalle, kopfüber, auf die
Holzkiste, würde ich mich ganz schön bei den scharfen Kanten der Stufen
verletzen. Ein Schrei entfuhr meinen Lippen. Du mußtest wohl den Ernst der Lage
blitzartig erkannt haben, denn in derselben Sekunde ducktest du dich und
sprangst Richtung Podest direkt unter meinen rutschenden Körper hinein und
fingst mich dabei auf. Dabei bist du mit Gepolter gegen die Holzkiste gestoßen,
hast nicht darauf geachtet, daß du dich selbst dabei verletzen könntest.
Ich empfand
ein Gefühl riesiger Dankbarkeit und zugleich Verwunderung über diese Handlung
deinerseits. Welch ein Pferd bis du! Überschwenglich dankte ich dir, sagte alle
lieben Worte, die mir einfielen, streichelte dich, meinen Retter, der mich ganz
sicher vor körperlichen Schaden bewahrte. Und ein neuer Namen für meinen
wunderbaren Hengst kam in meinen Kopf – mein Goldschatz!
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Mein Goldschatz ist .... |
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....immer für mich da! |
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